In der Branche brodelt die Befürchtung schon länger: Nachdem Handy-Hersteller nach und nach zuerst Kopfhörer und Ladegeräte aus dem Lieferumfang gestrichen haben, soll jetzt auch das Ladekabel weichen.
Nicht Apple, nicht Samsung, nicht Google – Sony ist der erste Smartphone-Produzent, der ein Smartphone ohne Ladekabel ausliefert. Beim neuen Xperia 10 VII suchen Käufer in der Verpackung vergeblich nach einem passenden USB-C-Kabel. Neben dem Smartphone wird nur noch ein kleiner Hinweiszettel beigelegt.
Apple liefert das neue iPhone 17 noch mit Ladekabel aus. Bei den aktuellen AirPods 4 und AirPods Pro 3 sind sie allerdings nicht mehr dabei, die Vorgänger-Modelle kamen noch mit Kabel. Es zeichnet sich also ab, dass es nicht bei Sony bleiben wird und künftig wohl kaum noch Ladekabel mitgeliefert werden.
Apple legte 2019 beim iPhone 11 das letzte Mal Kopfhörer und ein Ladegerät mit in die Verpackung. Bei Samsung waren sie 2020 beim Galaxy S20 das letzte Mal dabei. In den Jahren davor war es der Standard, dass beides in der Smartphone-Verpackung zu finden war.
Die Hersteller begründen den reduzierten Lieferumfang mit Umweltschutz. Die Utensilien wären häufig schon mehrfach vorhanden und für den Verbraucher nicht zwingend notwendig. Folglich können Ressourcen geschont und Elektroschrott vermieden werden.
Weniger öffentlich kommuniziert wird seitens der Hersteller das Einsparpotenzial der Produktions- und Transportkosten. Zum einen kostet jedes Kabel Geld, zum anderen kann bei wegfallenden Inhalten die Verpackung verkleinert werden. Kleinere Verpackungen sorgen für ein geringeres Transportvolumen, was sich bei den großen Smartphone-Mengen schnell bemerkbar macht.