Coronavirus-App: Tracking bei iOS und Android

Per Bluetooth COVID-19 eindämmen

Seit Wochen schwirren Pläne durchs Netz, jetzt scheint es konkret zu werden: Mithilfe von Smartphone-Apps soll die Ausbreitung der anhaltenden Pandemie eingegrenzt werden. Die mobilen Programme erfassen dabei menschliche Kontakte.

PEPP-PT: Das System hinter den Apps

Die Abkürzung steht für Pan European Privacy Proximity Tracing und bildet den technischen Unterbau kommender Tracing-Apps. PEPP-PT soll schon in den nächsten Tagen den Markt erreichen. Durch den allgemeinen Bluetooth-Standard werden Smartphone-Nutzer feststellen können, ob sie sich in der Nähe einer positiv auf COVID-19 getesteten Person aufgehalten haben – vorausgesetzt, diese nutzt die App ebenfalls. PEPP-PT dient als Referenzimplementierung und kann als Basis für unterschiedliche Apps genutzt werden. Denn anstatt einer zentralen App werden unterschiedliche Applikationen an den Start gehen: „Eine wird vom Robert-Koch-Institut kommen, eine andere von der Initiative `gemeinsam gesund´, es könnten aber auch noch andere hinzukommen“, so Chris Boos, Mitinitiator von PEPP-PT, gegenüber heise.de.

Kein GPS nötig: Tracking per Bluetooth

Bei der Nutzung der Apps wird ausschließlich auf Bluetooth gesetzt, die Ortung per GPS wird nicht genutzt. So soll ein anonymerer und weniger datenintensiver Ablauf gewährleistet sein. Demnach werden z.B. keine Wege oder Standorte der Nutzer gespeichert, sondern nur das Zusammentreffen mit anderen App-Usern erfasst. Die Erfassung erfolgt mit temporären Identifikationsnummern, damit eine Anonymisierung gewährleistet ist. Aufeinandertreffende Kontakte werden zunächst nur lokal auf dem Smartphone hinterlegt und nicht auf Online-Servern. Wird ein Nutzer positiv auf den Corona-Virus getestet, werden gesammelte Informationen von Kontaktaufnahmen innerhalb der letzten 14 Tage nach Zustimmung an die Server der zuständigen Gesundheitsbehörde gesendet.

Um zu überprüfen, ob Kontakt zu einem Infizierten bestand, ruft die App regelmäßig eine Liste der Identifikationsnummern von Erkrankten ab. Besteht eine Überschneidung, bekommt der Nutzer einen entsprechenden Warnhinweis angezeigt und kann sich selbst testen lassen.

Apple und Google: Integrierte Lösung für Behörden-Apps

Smartphone-Größen Apple und Google wollen in ihren mobilen Betriebssystemen iOS und Android im Mai eine kooperative Lösung für Corona-Tracking an den Start bringen. Die Funktion soll demnach per Software-Update direkt ins System eingebaut werden. Um die gesammelten Daten möglichst geschützt zu behandeln, wird die neue Schnittstelle nur staatlichen Apps zur Verfügung stehen. So können z.B. Gesundheitsämter wie bei PEPP-PT auf Kontaktinformationen zugreifen. Sowohl bei iOS als auch Android muss der Nutzer einer Kontaktverfolgung zunächst zustimmen – eine automatische Erfassung wird es nicht geben.

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